Hallo Bernd,
mir würde es jetzt schon brennen alle deine Argumente alle zu widerlegen, aber ich glaube ich werde dich nicht überzeugen können. Aus deinen Argumenten kann man rauslesen das du schon ne ganze Weile wohl keine Spiele mehr spielst oder schon immer selten gespielt hast. Leider ist das Problem das die meisten Kritiker die nach Gesetzen schrein kaum ein Spiel gespielt haben, von daher wird viel falsches geschrieben und behauptet.
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Ich glaube hier muss man einen Unterschied zwischen Gewalt und Gewaltverherrlichung machen. In einem Film lässt sich Gewalt darstellen und gleichzeitig die Botschaft übermitteln, dass Gewalt nicht gut ist.
Bei einem Computerspiel dürfte es etwas schwierig werden, demjenigen der die Gewalt hier ja selber (virtuell) ausübt zu übermitteln, dass er deswegen schlecht ist.
Dies ist gleich in doppelter Hinsicht falsch. Es gibt regelmäßig Horrorfilme als auch viele andere die sich einen feuchten Kehrich um die Botschaft "Gewalt sei falsch" kümmern. Das ist doch eine realitätsferne Illusion!
Mindestens gleichwertig geht es bei den Computerspielen vonstatten. Die modernen Computerspiele (XBOX etc.) haben immer eine feste Story, auch wenn man sich darin frei virtuell bewegen kann. Die Grundstorry steht wie in einem Film fest und ich kenne kein Spiel in dem die Botschaft "Gewalt sei richtig" vermittelt würde. Es ist nur ein Spiel und man spielt gewöhnlich sowieso im Wechsel auf unterschiedlichen Seiten. Dabei geht es den Spielern um den Wettbewerb, man will geschickter und schneller als der andere sein, das war´s - mehr ist da nicht. Warum muss man da nur soviel hineininterpretieren :-k
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Der grösste Teil der Menschen kann mit Essen, Trinken, Alkohol, Medikamenten, Geschwindigkeit, Glücksspiel, und vielem mehr umgehen und masshalten.
In all diesen Bereichen gibt es aber leider auch viele Menschen die in einen Rausch verfallen und die Kontrolle verlieren.
Das ist sicherlich kein wissenschaftlicher Nachweise, ich bin mir aber sicher, dass man das auch auf Gewalt übertragen kann.
Ich frage mich wo du die Sicherheit her hast wo sich doch die Wissenschaftler und Psychologen noch darüber streiten. Ich glaube du unterliegts dem Medieneinfluss wie so viele andere, denn wenn man selber wenig spielt kann man sich ja nur eine Meinung aus der Berichterstattung der Medien machen und diese war in den letzten Jahren ja nun wirklich einseitig und halt leider auch oft völlig falsch.
Zudem werden wohl Alkohol und Zigaretten noch verkauft und hier ist sogar wissenschaftlich eindeutig belegt das es schadet und das sogar nicht nur einzelnen sondern allen. Also hier wäre vielmehr Handlungsbedarf wenn man deiner Argumentation zustimmt.
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Da ich davon ausgehen, dass es auch beim Gewalt-Konsum Menschen gibt die nicht damit umgehen können, glaube ich schon, dass es sicherer auf unseren Strassen wird, wenn man diese Menschen am Gewalt-Konsum hindert.
Wenn man es auf diese Menschen beschränken kann dann könnte es sein. Aber nicht wenn man ein generelles Verbot ausspricht und nun auch alle Leute in ihren Freiheiten weiter beschneidet.
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Über die Fähigkeiten von Herrn Beckmann und seinen Kollegen will ich mich hier ganz bestimmt nicht streiten ;-)
Gegen Beckmann kann ich eigentlich garnicht so sehr was sagen, er hat auch schon einiges vernünftige gemacht. Ich meinte vielmehr die "sachkundigen" Leute die letzlich entscheiden was zu verbieten ist und was nicht.
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Es gibt Unmengen Spielezeitschriften, die sich regelmässig erlauben Bewertungen abzugeben, also gibt es wohl auch berufliche Spieletester, ohne dass es ein Lehrberuf ist.
Ich weiss, nur die werden das sicherlich nicht entscheiden dürfen was verboten wird und was nicht. Und beführworten wird man dort Verbote sicherlich auch nicht.
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Die entsprechende Ausbildung wäre dann wohl Psychologie und die gibt es bekanntlich.
Ob die da wirklich so richtig liegen. In den Medien sind sich die Psychologen bislang garnicht so einig was Spielbeurteilungen an betrifft.
Es hängt wie überall am Alter. Ältere Leute die nicht wirklich mit Spielen aufgewachsen sind haben leider in der Mehrzahl gewaltige Vorurteile, egal in welchen Beruf sie tätig sind, die Mehrzahl würde hier zu übertriebenen Einschränkunken neigen. In 10 bis 15 Jahren wird sich dann das Bild drehen und alles wird wieder freigegeben.
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Die Argumentation verstehe ich nicht. Downloaden ist nur strafbar, weil es der Gesetzgeber verbietet. Wenn er z.B. die Nutzung Egoshooter verbieten würden, wäre das doch genauso eindeutig.
Ich meine das ein DOWNLOAD eines fremden Produktes Diebstahl ist. Und Diebstahl wird wohl schon Jahrhunderte bestraft und das wird wohl heute keiner mehr anzweifeln. Die Nutzung eines Egoshooters kann man nun wirklich nicht mit Diebstahl gleichsetzen.
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Allerdings frage ich mich, was Menschen die keinen Hang zur Gewalt haben vermissen würden, wenn gewisse Spiele von übermässiger Gewalt und Brutalität bereinigt würden.
Der Spass an einem Spiel sollte für diese Leute ja nicht von der Menge an Blut, Geschrei und Brutalität abhängen.
Nichts hätten die meisten dagegegen, nur wenn einem der Staat vorschreiben will was man zu spielen hat, das würde mich gewaltig stören. Gesetze die auch noch den geringen Freizeitbereich den man in den stressigen Arbeitswelt noch hat noch weiter regulieren wollen, müssen schon handfeste Gründe haben. Und hier sehe ich die weit und breit nicht.
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Wie sieht es denn bei den ganzen Grenzwerten bei Inhaltsstoffen in Lebensmitteln, Umweltschadstoffen, chemischen Belastungen usw. aus?
Die wirken auch auf jeden Menschen unteschiedlich stark und die Grenzwerte basieren teilweise auch auf Empfindungen welches Risiko man eingehen, bzw. welche Schäden man in Kauf nehmen kann.
Bei den Ozon-Werten an einem heissen Sommertag wird doch auch nur abgewogen wieviele Leute man zusammenklappen lassen kann, bevor man die Autofahrer nötigt die Bahn zu nehmen.
Naja, der Vergleich hinkt nun total. Und selbst Grenzwerte beruhen auf Studien und Untersuchungen und nicht auf der Empfindung bestimmter Altersgruppen.
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Wenn das stimmt, verstehe ich die ganze Diskussion nicht. Wo ist das Problem die gewaltverherrlichenden Spiele zu verbieten, wenn die Spieler die gewaltärmeren und weniger brutalen Spiele eh bevorzugen??
Ich habe nicht geschrieben das Sie Spiele ohne Gewalt bevorzugen. Die Gewalt ist überhaupt kein Entscheidungskriterum, weder in die Eine noch in die Andere Richtung, die Spieler kaufen ein Spiel wegen der Grafik, dem Gameplay, dem Spielwitz und vor allem den Wettbewerbsmöglichkeiten. Und das Menschen seit Urzeiten sich in Spielen / Spielfilmen / Theater usw. bekämpfen (messen), das wird man wohl nicht durch Gesetzte aus dem Character der Menschen entfernen können.
Aber auch ich sage doch das die Diskussion daher eigentlich genauso wie die Gesetze unnötig ist. Insbesondere da es ja schon Beschränkungen für Jugendliche unter 18 gibt.
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Naja, das liegt bei den normalen konsumenten vermutlich einfach daran, dass Spiele mit der Zeit langweilig werden, besonders wenn der eigentliche Spielsinn zu Gunsten von aufreisserischen und schockierenden Effekten vernachlässigt wurde.
Leider setzt das aber auch eine Spirale in Gang, nämlich dass die nächste Version die Grenzen noch weiter überschreiten muss um den begehrten "Kick" zu liefern.
Das alte Vorurteil - habe ich so oft gelesen. Natürlich werden die Spiele schnell langweilig aber doch nicht wegen der Gewalteffekte sondern weil die Story und der Spielwitz verloren geht wenn man es eine Weile gespielt hat. Fortsetzungen von Spielen zeigen in der Regel nicht mehr Gewalt als der Vorgänger.
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Zu meiner Schulzeit gab es keine Computerspiele und trotzdem weniger Gewalt an Schulen.
Da sich mit der Zeit auch andere Randbedingungen geändert haben, ist das natürlich auch kein Beweis, zeigt aber mindestens, dass man auch nohne Computerspiele nicht bzwangsläufig gewalttätig wird ;-)
Du bist doch nicht älter als ich, oder? Zu meiner Zeit gab es schon Computerspiele. Ich bin schon mit solchen Spielen aufgewachsen, erst Commodore PET, dann Apple und später VC20/C64 usw. Auch damals gabs schon viele ähliche Spiele nur halt die Grafik (wenn man es so nennen will) war übel.
Aber ich hatte auch den Eindruck das früher weniger Gewalt an den Schulen herrschte, aber das hat sicherlich nichts mit unseren Spielen zu tun. Früher gabs auch weniger Autos, ich denke das lag auch nicht an den Spielen.
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Sie wurden aber nicht gleich halbtot getreten und das lag sicherlich nicht daran, dass es damals noch keine Handys gab um das auf Video aufzuzeichnen.
Das mit den Gewaltvideos, das halte ich auch für ne schlimme Entwicklung. Das gehört aber mehr in den Bereich Medien und hat mit Spielen rein garnix zu tun. Hier sollte man mal forschen warum sich Leute so ein Zeug anschaun oder gar verschicken. Aber das liegt garantiert an den Medien, da wurde sowas ja mit "Reality TV" schon in der Richtung eingeführt.
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Der letzte "Amokläufer" hat doch soweit ich weiss sogar seine eigene Version eines Egoshooters zusamengebastelt, bei dem man durchs Schulgebäude läuft um Leherer und Schüler abzuknallen.
Macht es da wirklich noch Sinn jeden Zusammenhang zwischen seiner virtuellen und seiner realen Welt abzuleugnen?
Er hat meines Wissens nur ne MAP (Karte) zu einem Spiel gemacht. Nun er hat halt seine technischen Fähigkeiten genutzt und seinen Frust im Spiel verbaut. Ist natürlich etwas abgedreht und nicht zu verteidigen, aber immerhin hatte er so eine Möglichkeit ein wenig Dampf abzulassen. Leider hat das wohl nicht gerreicht und andere haben die Warnzeichen nicht erkannt.
Aber daraus kann man dann doch nicht den Umkehrschluss ziehen, das die Spiele ihn zur Tat bewogen haben. Hätte er wie vielleicht früher seine Schulhefte oder Tafel mit Paraolen gegen Lehrer vollgeschrieben, dann hätte man doch auch nicht das Schulheft oder die Nutzung des Füllhaltes dafür verantwortlich gemacht.
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Das Argument, das sich dann alle Spieler die Spiele im Ausland besorgen halte ich nicht für besonders schlagkräftig.
Deutschland ist ein recht grosser Markt auf dem auch ausländische Hersteller ihre Produkte legal loswerden wollen.
Das war früher so Bernd. Großen Herstellern sind die Gesetze in Deutschland ziemlich wurscht solange die Kunden im Nachbarland per Internet kaufen können. Microsoft hat erst kürzlich darauf versichtet GEARS OF WAR in Deutschland anzubieten weil es vermutlich schon jetzt nicht für Jugendliche erlaubt würde. Die wissen genau das es alle in Österreich bestellen. Und schau mal in die Online-Listen GEARS OF WAR wird derzeit so ziemlich am meisten von allen Spielen in Deutschland auf der XBOX gespielt. Bei diesem Spiel finde ich übrigens das Microsoft es schon ein wenig mit dem Blut übertrieben hat, auch wenn´s nur Außerirdische sind.