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Hallo Marco,
ich will versuchen mit einfachen Worten die Grundzüge der digitalen Fahrsysteme zu umreißen. Im Prinzip funktioniert damit das Märklin- Digitalsystem, auf das ich mich hier beziehe, wobei die Adressen allerdings nicht über 80 hinausgehen weil dort die Adresse als Ternätiäre Information (also dreiwertige Information) übertragen wird. Weil Du aber wissen willst warum man keine 2 Zentralen gleichzeitig an der selben Spur anschließen darf, beschränke ich mich hier auf die reine digitale Datenübertragung.
Wenn eine Adresse an der Zentrale eingegeben wurde liegt am Gleis eine rechteckförmige Wechselspannung, die in ihrer Puls- und Pausendauer die Digitalinfomation enthält. Eine logische 0 oder logische 1 besteht aus 8 Takten. Bei einer logischen 0 ist der erste Takt +12V, die restlichen 7 Takte –12V. Bei einer logischen 1 ist es genau umgekehrt. Der ersten 7 Takte sind +12V der letzte Takt ist –12V. Das habe ich im Download als „Bild A“ dargestellt.
Nun stellen wir uns vor, dass die erste Zentrale die Adresse „202“ sendet, beginnend mit dem MSB (Most significant Bit, höchstwertigen Bit). Der Datenstrom sieht dann aus wie im „Bild B“.
Soweit so gut.
Schließen wir nun eine 2. Zentrale an, und diese würde z. B. die Adresse „178“ senden („Bild C“), dann hätten wir bei den gelben Blitzen jeweils einen Kurzschluß, weil sich die Signale der Zentralen überlagern.
Selbst wenn die Zentralen die gleiche Adresse senden würden, ist es sehr unwahrscheinlich, dass diese exakt synchron laufen würden. Wir hätten dann in jedem übertragenen Byte mehrere Kurzschlüsse zu erwarten.
Haben die Zentralen eine Kurzschlußstrombegrenzung haben wir nochmal Glück gehabt, aber der Datenstrom wird trotzdem nicht richtig bei unseren Fahrzeugen ankommen. Haben die Zentralen keinen Schutz brauchen wir eine oder zwei neue Zentralen, oder einen Elektroniker der uns die Leistungstransistoren austauscht. Die sind dann nämlich den Wärmetot gestorben.
Deshalb gibt es sogenannte Booster. Diese Booster bekommen das Signal von einer Zentrale und versorgen einen Streckenabschnitt. Das Ausgangssignal ist synchron mit der Zentrale und die Fahrzeuge fahren überall mit der gleichen Power. Ein Nachteil ist, dass diese Booster teuer sind, wenn man sie kaufen muss. Einen Booster zu selber zu bauen erfordert ein wenig Kenntnisse in der Elektronik. Schaltpläne findet man in Internet. Dann kostet der Booster (je nach Ausführung) ab ca. 20 Euro.
Ich hoffe ich konnte Dir damit ein wenig Einblick gewähren bzw. war an einigen Stellen nicht zu ausführlich und Du hast das schon gewusst.
Auf dieser Basis funktioniert das Märklin-Digitalsystem und auch Selektrix. Vielleicht haben ja auch die Slotcar-Hersteller eine ähnliche Datenübertragung verwendet.
Viele Grüße
Michael