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Im Bundeswirtschaftsministerium meint man : " Zusätzliche Zahlungen für die Betreiber der Kohle- und Gaskraftwerke sind unnötig .Wenn weitere Kohle- und Atomkraftwerke vom Netz gegen,dürfte der Strompreis wieder steigen. Der Betrieb der verbleibenden Meiler wird dann automatisch wieder rentabel."
BDEW-Verbandschef Kapferer,der früher selbst Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium war,hält dies für unrealistisch : " Die wenigen und nur sporadisch auftretenden Preisspitzen an der Börse reichen nicht aus, um die Kosten für den Betrieb des Kraftwerksparks zu decken, geschweige denn Neuinvestitionen anzureizen". Die Unternehmen dazu zu zwingen,dass sie ihre unrentablen Meiler weiterbetreiben, ohne angemessen entschädigt zu werden, ist aus rechtlichen und wirtschaftlichen Gründen gar nicht tragbar.
Zur Situation am 24. Januar war in der Welt zu lesen : "Der Einsatz von „Redispatch“, also kostenträchtigen Eingriffen des Netzbetreibers in den Kraftwerksbetrieb, ist sehr hoch gewesen", teilt TransnetBW mit. „Alle verfügbaren Reservekraftwerke in Deutschland und Österreich wurden auf unseren Anlass hin angefahren. Für die schnellstartfähigen Anlagen wurde die Bereitschaft angewiesen. Zusätzlich wurden Reserven aus Italien angefordert.“
Dass aber ausländische Reservekraftwerke Deutschland auch in Zukunft dabei helfen, eine Dunkelflaute zu überstehen, ist nicht garantiert "
.Das Statement des Chefs von Agora : "Das deutsche Stromsystem hatte am 24. Januar noch reichlich Reserven." scheint mir deshalb nicht sehr glaubwürdig.
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Man sollte wenigstens eine Blick auf die Preise für Day-Ahead- und Intraday-Handel an der EPEX sehen. Hier lagen die Preise in Januar teils bei 160 ?/MWh im Day-Ahead und im Intraday deutlich darüber. Normal sind um die 40 ?/MWh. Wenn das kein Zeichen eines Mangels ist, bei dem selbst der letzte Wurstkessel auf Schweröl in Betrieb geht...Eine Glanzleistung der Ökozunft! Außerdem sollte die besondere Situation in Frankreich angesprochen werden mit den Problemen an den Kernreaktoren. Für die müssen wir in einem EUROPÄISCHEN VERBUNDNETZ auch zukünftig einspringen können. Trumpismus funktioniert bei Strom nicht. Und eine Frage: Warum sind die Verbände der Konventionellen eigentlich immer Lobbyisten und die Erneuerbaren "Ökostrombefürworter"?