Hallo Frank
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Hallo Bernd,
du schreibst ja immer ganz schön viel, leider feht mir ein wenig die Zeit um täglich auf alles einzugehen.
Dass ich mir dabei die Nächte um die Ohren geschlagen habe, hat die Tage danach nicht angenehmer gemacht ;-)
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Die ganz kompakte Zusammenfassung:
- Du bist für Gesetze die die Gewaltdarstellung in Spielen beschränken.
Ich bin in erster Linie für eine Beschränkung. Wenns ohne Verbote und Gesetze ginge, wäre mir das lieber.
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Du nimmst damit in Kauf das deutsche Spieler isoliert werden und an Online-Spielen nicht mehr teilnehmen können da Gewalt reduzierte Spiele garnicht mehr auf den deutschen Markt kommen
Ich nehme in Kauf, dass sich Deutsche wie in so vielen anderen Bereichen auch bei Online-Spielen an die deutsche Gesetzgebung halten müssen.
Ich fühle mich allerdings nicht isoliert, nur weil mich ich im Internet an eine ganze Menge von Gesetzen und Regeln halten muss, an die sich Internetuser in vielen anderen Ländern nicht halten müssen.
Den Begriff "Isolation" finde ich völlig unangebracht. Wo ist denn der Schaden durch die "Isolation"?
Forderst du als nächstes kostenlose XBOX, kostenlose Spiele, und kostenlosen Internetzugang für alle, damit Millionen Deutschen die sich das alles nicht leisten können in der internationalen Onine-Game Scene nicht isoliert werden?
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Ich kann zustimmen das in manchen Spielen etwas weniger oder kein Blut fließen müsste, aber Gesetze halte ich eindeutig für das falsche Mittel.
Ich fände es auch besser, wenn sich ohne Verbote etwas erreichen liesse. Dadurch, dass du jegliche Zusammenhänge von Spielen und Gewalt verleugnest, die Gewaltdarstellung in den Spielen herunterspielst, Gewaltdarstellung und Spiele zu einer Einheit verschweisst usw. machst du die Hoffnung auf eine "freiwillige" Lösung aber zunichte.
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Es ist ein großer Unterschied ob man bei einem Spiel mitspielt oder zuschaut. Wenn ich nur zuschauen würde, dann würde ich auch vieles ablehnen. Wenn man aber einem das Spielen Spaß macht, dann merkt man schnell das die Gewalt darin völlig nebensächlich ist und garnicht beachtet wird, es geht um den Wettbewerb und Punkte.
Dazu fallen mir 2 Interpretationen ein:
a) die Gewalt spielt für den Spieler keine Rolle und könnte daher weggelassen werden.
b) die Spielerei hat einen beängstigenden Einfluss auf die Wahrnehmung von Gewalt
Such dir eine aus ;-)
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Meines erachtens sind Leute die nur zuschauen verdächtig, warum schauen die Leute nur zu?
Macht es spielen ihnen keinen Spaß und lieben Sie nur die Gewalt?
Ich habe nicht mitgespielt, aber auch keinen Grund gesehen allen anderen die Spielerei zu verbieten.
Wenn man dann den Ort des Geschehens nicht verlassen kann, ist man automatisch Zuschauer.
In zahlreichen Haushalten in denen Kinder mitansehen und mitbekommen, wenn ihre älteren Geschwister am Computer spielen, ist das allerdings ein ernstzunehmender Aspekt der Problematik, der bishher noch nicht erwähnt wurde.
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Es gibt Spiele die halte ich für viel gewalttätiger obwohl kein oder kaum Blut fließt. Zum Beispiel ein XBOX Game wo man durch die Straßen Läuft und ohne Sinn harmlose Leute umhau und Banden gründet. Da finde ich die Spielhandlng in der Tat zweifelhaft.
Ein berechtigtes Argument für wesentlich umfangreicherere Verbot als aktuell zur Debatte stehen, als Argument gegen ein Verbot eher unbrauchbar.
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Es hat also garnich immer was mit den Effekten zu tun und daher sind Beurteilungen für Ausenstehende wie dich schwierig.
Dass ich diese Spiele nicht regelmässig spiele, heisst nicht, dass ich sie nicht auch mal gespielt habe.
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Genau wie sich dein Erfahrungspotential auf Null bewegt, du orientierst dich nur einseitig an den Medien.
Richtig. Die NULL Erfahrung am eigenen Leib haben wir gemeinsam.
Du erlaubst dir allerdings trotz Null Erfahrung das Urteil, dass die Spile niemandem schaden.
Ich ziehe wegen meiner Null Erfahrung in Erwägung, dass an dem was Fachleute mit Erfahrung behaupten etwas dran sein könnte.
Da ich nicht die Zeit und den Willen habe, jede Straftat, jede Sucht, jedes Laster und alles was irgendwie gesellschaftlich und politisch zur Diskussion steht selber auszuprobieren, finde ich es davon abgesehen auch völlig legitim und normal bei der Meinungsbildung die Medien zu Hilfe zu nehmen.
Ich glaube im Umgang mit den Medien bin ich kritischer als viele andere hier. Ich habe den Golem-Artikel der Ausschlag für diese Diskussion ist, immerhin in Frage gestellt und bin nicht gleich nach der Schlagzeile losgeprescht.
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Es geht um die Story, du schaust doch Titanik auch nicht 100 mal, oder doch? Oder schaust du Filme nur ein oder zweimal weil dir die Gewalteffekte dann nicht mehr ausreichen?
Nein, natürlich gucke ich mir weder Titanic noch sonst einen Film 100 mal an.
Allerdings verstehe ich bei Computerspielen unter "Story" etwas anderes als bei einem Film.
Ein Film hat immer dieselbe Story - egal wie oft du ihn spielst.
Computerspiele sind interaktiv, d.h. man hat einen Einfluss auf den Ablauf und wenn man ein Spiel mehrfach spielt läuft es nicht immer gleich ab.
Deswegen werden Spiele mit einer guten (variantenreichen) Story nicht so schnell langweilig, wie Spiele zwar tolle Effekte aber wenig Variation haben.
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So schlimm war die Grafik zu derzeit garnicht mehr aber natürlich nicht mit heutigen vergleichbar. Aber soll nun die Grafikqualität Ausschlag für Verbote sein oder was willst du mir damit sagen?
Ich sehe schon einen Unterschied zwischen einem Pixelmännchen das umfällt und der realistischen Darstellung wie ein blutender, verstümmelter Mensch stirbt.
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Wieso bist du so sicher, dass jemand der aktiv am Computer auf virtuelle Leute eindrischt, das nicht mal in echt probieren will, Gewalt in Film und Fernsehen aber schon dafür in Frage kommen?
Weil das eine wirre Vorstellung ist die nur von Leuten kommen kann die nicht wirklich ein Spiel gespielt haben und die Reize und nicht Reize nicht kennen.
Sorry, aber wenn da ein Argument drin ist, finde ich es nicht.
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Sagtest du schonmal. Bevor es Internet gab waren es auch weniger Gewalttaten. Bevor es irgendein neues Waschmittel gab sind es auch weniger gewesen. Müssen wir alle neuen Produkte nach einem bestimmten Datum als verdächtig ansehen und verbieten?
Es sind schon immer Menschen erkrankt und gestorben. Sind somit sämtliche Medikamente, Drogen, Gifte, Schadstoffe usw. von dem Verdacht schädlicher Wirkung befreit?
Der Verdacht, dass Computerspeile und steigende Gewalt in Verbindung stehen, beruht ja nicht alleine auf dem Erscheinungsdatum.
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Stimmt, wenn gewissen Blutdarstellungen rausgenommen würden wäre in der Regel der Spielspaß gleich. Abe rauf Leute würde man immer noch schiesen somit dauert es nicht lang bis die nächste Einschränkung kommt, denn die AMOK-Läufe werden ja nicht abnehmen. Diesen ersten Eingriff des gesetzes muss man verhindern damit es nicht noch schlimmer wird.
Wenn der Gesetzgeber sich entschliessen sollte ein Gesetz zu schaffen, würde man sich mit diesem Signal, selbst da wo es nicht weh tut keinen Schritt nachzugeben, von vorneherein jede Möglichkeit der Mitgestaltung abschneiden und damit den Befürwortern das Feld räumen.
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Ein Spiel kostet heute Millionen und wird weltweit verkauft. Die Hersteller können nicht für Deutschland SOnderversion basteln, die dann auch noch Online synchron mit den anderen Spielen in der Welt laufen.
Das Problem könnte man wohl den Softwareherstellern überlassen.
Im Idealfalle würden sie ihre Spiele halt für aller Länder entschärfen.
Da es von fast jeder grösseren Software und auch von vielen Spielen deutsche Sprachversionen gibt, lohnt es sich offensichtlich Anpassungen für den deutschen Markt zu machen.
Die Software selber liegt bei den meisten Spiele auch heute noch auf der lokalen Festplatte. In die Versionen für den deutschen Markt ein paar andere Bildchen einzubauen wäre sicherlich nicht das Problem. Die Möglichkeit mit Patchen das Aussehen seiner Autos, Spielfiguren, Umgebung usw. anzupassen gibt es in zahlreichen Spielen, ist also technisch kein Problem.
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Zum anderen habe ich ja schon gesagt das man deutsche Spiele Online isolierne würde.
Na und? Welchen Schaden hätten die deutschen Spieler denn durch das was du so dramatisch als "Isolation" verkaufen möchtest?
Dass sie die verbotenen Spiele auch nicht mehr mit Spielern in anderen Ländern spielen dürfen wäre bei einem Verbot sicherlich nicht unbeabsichtigt.
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Wenn man duch Gütesiegel und Empfehlungen weltweit versucht die Gewalt etwas einzuschränken, dagegen hätte keiner was.
Von dem Versuch alleine hätte aber auch keiner was.
Wenn mit Gütesiegeln und Empfehlungen etwas zu erreichen wäre, wäre das sicherlich besser als Verbote. Leute die von vorneherein kategorisch verleugnen, dass es überhaupt Gewalt in diesen Spielen gibt, dass die Gewalt irgendeinen Einfluss haben könnte usw. machen leider wenig Hoffnung das auf dieser Basis irgendetwas erreichbar ist.
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Für mich auch, aber das wird kaum ein Spieler vermissen.
Wenn keiner sie vermissen würde, könnte man die Scenen mit der überflüssigen Gewalt ja weglassen.
Damit könnten wir unsere Diskussion eigentlich beenden, denn für mehr habe ich mich ja gar nicht eingesetzt. Aussserdem verdrehen wir uns sowieso nur noch gegenseitig einzelne Aussagen die grössstenteils schon lange aus dem Zusammenhang gerissen sind.
Bei der Länge unserer Beiträge ensteht mir auch zu sehr der Eindruck ich sein ein fanatischer Gegner von Computerspielen, was absolut nicht stimmt.
Was mich hier hier hauptsächlich an der Diskussion gefesselt und argumentativ auf die Gegenseite getrieben hat, ist die Unsachlichkeit und Subjektivität mit der hier einige Leute Stellung beziehen.
z:B.
Ich spiele auch und bin trotzdem kein Amokläufer
- reduziert die Gewaltproblematik auf die Amokläufe die zwar ein extremer aber trotzdem nur ein kleiner Teilaspekt sind.
- verallgemeinert die eigene Einzelerfahrung und ignoriert, dass es um eine ganz andere Zielgruppe mitt völlig anderen Randbedingungen usw. geht.
- stammt logischerweise von denjenigen die durch ein Verbot eingeschränkt würden und kann daher gar nicht als objektive Argumentation durchgehen
Ich finde es übel, dass die Politik immer gleich mit Verboten reagiert
- ist eine Meinung, aber frei von jeglichen Argumenten
- ist sachlich falsch, da nur einige, wenige Politiker für neue Verbote sind
- ignoriert, dass wir in vielen Problembereichen die laschesten Gesetze in Europa haben, z.B Rauchverbot, Ausschank und Verkauf von Alkohol, Regulierungen und Bestrafungen von Verkehrsdelikte usw.
X,Y und Z sind viel gefährlicher und werden trotzdem nicht verboten
- bei der Diskussion über ein Problem mit völlig andere Misstständen abzulenken ist sinnlos. Das würde bedeuten, dass gar kein Problem jemals angegangen werden kann/darf/muss bevor alle anderen gelöst sind.
Mit solchen leeren Phrasen, die nichtmals mich überzeugen, wird man ernsthafte Befürworter eines Verbotes nicht überzeugen können.
Die Politik erst recht nicht, die steht eh unter Beschuss, egal ob sie etwas tut oder nicht tut.