1. Zwischen den Eingängen ja, aber die Eingänge müssen sich wohlbehütet zwischen den Versorgungsspannungen aufhalten und das mit reichlich Abstand. Wird ohnehin etwas knapp bei Dir: die Ausgänge der ADs kommen schlimmstenfalls nur bis 1,6V bzw 1,3V an die jeweilige Versorgung heran, d.h. Dein nutzbarer Ausgangsspannungsbereich ist 1,6..3,7V, also eine Spanne von 1,8V. Entweder muss also der Verstärkungsfaktor runter oder die Versorgung rauf. Für den Eingang sieht es ähnlich schlecht aus: 2,1..3,7V, also müssen beide Eingänge irgendwo bei 2,5..3,3V herumschwirren. Nun komm nicht auf die Idee, dort nicht Masse, sondern Deine Referenz anzuklemmen - Leckströme, woher auch immer, aber bei Dickstromschaltungen unvermeidbar, werden dann irgendwas zwischen Fehlmessung und Schaltungsbrand verursachen. Nein, in so einer Schaltung gehört der Eingang massebezogen und die ADs mit symmetrischer Spannung versorgt, dann bist Du diese ganzen Probleme mit einem Schlag los. Der REF-Eingang kann meinetwegen auf ADC-Referenz bleiben, nur hast Du ja weiterhin den eingeschränkten Ausgangsspannungsbereich von -3,4 bis +3,7V (+/-5V Versorgung angenommen),also: Verstärkung anpassen oder +Versorgung noch weiter rauf. Aber sagmal: wieso willst Du die Ausgangsspannung der ADs um +2,5V haben? Das heisst dann doch, dass Du negative Ströme immer mit einem Offset misst und positive gar nicht. Kann es sein, dass da grundlegend der Wurm drin ist? Ich finde leider immer mehr Widersprüche, die auszuräumen wohl etwas mehr Zeit braucht als ich gerade habe. Denk mal drüber nach, später schreibe ich vielleicht noch was dazu.
2. (gehört irgendwie zum zuvor Gesagten)
3. Indem Du ohne Strom mit Verstärkern den Nullpunkt misst und mit bekanntem Strom den Skalenfaktor bestimmst. Automatisch ist das zugegebenermassen bei 70A-Bereichen etwas schwierig.
4. Der dann auch kalibriert werden muss. Kümmer Dich lieber um einen möglichst geringen TK der Shunts. Ich habe hier irgendwo mal 100mOhm-Shunts von Isabellenhütte verbaut mit einem TK von 100ppm, das sind bei 100K Temperaturdifferenz ja gerade mal 1% Fehler.
5. Na dann... an ADCs habe ich immer irgendwas Keramisches und einen Elko pro Versorgung.
6. Die Schaltflanken des Digitalgerödels streuen über die Masse in die Analogschaltungsteile ein und versauen die Genauigkeit. Die Massen sollten nach Typ getrennt geführt und nur an einem Punkt auf der Platine verbunden werden, in der Regel am Netzteil. Pass aber auf, dass Du nicht über die Lastkreise einen Masseschluss baust, das gilt bei Deiner Schaltung auch bei gleichzeitiger Nutzung des 25- und 70A-Kreises. Brauchste eigentlich wirklich zwei getrennte?
7. Vor den Eingang des ADC, aber bitte das Modell des Eingangs beachten, kann sein, dass der eine recht heftige dynamische Last darstellt. So wie zB beim eingebauten ADC der ATmegas: 100Megaohm klingt toll, nur dass beim Wandeln Stromspitzen gezogen werden erfordert dann leider doch Quellimpedanzen <1kOhm.
Wie gesagt, ich habe den AD7705, ein 2-Kanal-16bit-ADC mit SPI-Interface verwendet. Macht bis 500 Wandlungen/Sekunde (dann aber nicht mit 16bit), kann biploar und unipolare Eingangsspannungen verarbeiten, hat einen zwischen 1 und 128 binär abgestuft einstellbaren Vorverstärker, der automatisch mitkalibriert wird (!!!) wenn man den Chip sich selbst kalibrieren lässt und kann einen deutlich höheren Referenzspannungsbereich linear verarbeiten (knapp über 1V bis 2,5V, ich betreibe ihn wie gesagt aus einem Spannungsteiler, der hinter einem 7805 hängt, klingt vielleicht nicht so genau, isses aber :)