Hallo,

Ich bin auch Entwicklgungsingenieur und ich weis, dass mir mein
Automotivkunde den Kopf runter reißt wenn das Produkt am
Ende nicht funktioniert,

Warum kann man einem Privatanwendert trotzem solchen Murks verkaufen?

Ganz einfach: Der automotive Kunde hat wahrscheinlich nen Vertrag mit Deiner Firma
und bezahlt euch viel Geld.
Muss auch so sein, anders könnte Deine Firma Dir und Deinen Kollegen keinen Lohn zahlen.

Für Consumer Produkte bekommen die Hersteller von jedem einzelnen Kunden nur sehr sehr wenig Geld.
Vieles ist spottbillig geworden durch die Produktion in Asien und dementsprechend sind die Margen oft auch gering und das rechnet sich nur bei großen Absatzmengen.


Wenn beim Automotive Produkt was gar nicht klappt hetzt der Kunde euch
eine Meute Anwälte auf den Hals, Privatanwender tun das eher selten die schicken es maximal zum Händler zurück zwecks Umtausch.

Nicht nur das, wenn einer mit dem Auto vorn Baum fährt weil die Klimaanlage auf einmal
Feuer spuckt -- wäre sehr ungünstig für alle beteiligten.
Wenn hingegen das Smartphone mal wieder abstürzt jukt das keinen also muss das auch
nicht sonderlich genau getestet werden - man kann ja ggf. Software updates nachreichen wenn sich zuviele Kunden beschweren...

Oft werden Teile der Software daher einfach in Billiglohnländern entwickelt - und die bekommen eine Spezifikation auf den Tisch und tippen dann drauflos.
Obs das tut was der Anwender denkt was es tun sollte wissen die dort oft selbst nicht so genau

Dazu kommen die kurzen Entwicklungszyklen... alle 6 Monate ein neues Handy Modell (pro Preisklasse wohlgemerkt) auf den Markt werfen... das lief vor ein paar Jahren noch etwas gemächlicher ab und da war dann auch noch mehr Zeit fürs testen.

MfG,
SlyD