Ok, also erstmal PWM: statt einen Verbraucher analog anzusteuern (Motor am Labornetzteil, an der Spannung drehen) kann man ihn durch ständiges ein- und ausschalten steuern. Macht man das schnell genug, stellt sich durch mechanische und elektrische Trägheit eine mittlere Drehzahl ein. Bei einer LED oder Lampe sorgt das Auge für die mittlere Helligkeit. Schalte ich ständig ein, also 100% an, habe ich volle Helligkeit/Drehzahl, schalte ich nie an, also 0% oder gar kein Puls ist der Verbraucher aus. Die Frequenz, mit der man schaltet, hängt vom Verbraucher ab. LEDs sollten so schnell geschaltet werden, daß das Auge kein Flimmern bemerkt, also > 100Hz. Bei Motoren geht man gerne auf eine "hohe" Frequenz, damit der Motor nicht singt.
Gemeinsam ist aber, das Verhältnis von Pulsbreite zu Periodendauer typisch ausgedrückt in % gibt an, wie stark ich den Verbraucher ansteuere.
Nun zu Servoprotokol: (ich lass hier mal das Summensignal, das intern im Empfänger vorhanden ist, weg) Ein Daten-Telegram ist ca. 20ms lang. Es besteht aus einem Signal, das mindestens 0,5ms an ist. Die maximale Länge beträgt 1,5ms (manchmal gibt es auch Signale mit 1 - 2ms). Die übertragene Information steckt in der Pulsbreite. Für ein Servo ist das kürzeste Signal die eine Endposition, das längste die andere. Bei einem umsteuerbaren Motor ist das kurze Vollgas in die eine Richtung, das lange Vollgas in die andere. Bei Motoren ohne "Rückwärtsgang" legt man gerne Stop auf den kurzen und Vollgas auf den langen Puls. Bei Schiffsmodellen mit vielen Schaltfunktionen teilt man den Bereich zwischen kurzem und langem Puls in verschiedene Funktionen auf, z.B. 0,7ms Nebelhorn, 0,9ms Feuerlöschspritze 1,1ms ...
Dieses Datenprotokoll wird gerne als PWM bezeichnet, hat aber mit der oben beschriebenen PWM wenig gemein. Zur Verwirrung trägt auch bei, daß Motorcontroler aus dem RC-Bereich aus dem Servoprotokoll eine PWM machen, und auch Servos ihre Motoren mit PWM ansteuern. Auch wird zur Erzeugung diese Signals gerne die PWM-Einheit eines µC verwendet, dabei muß man aber aufpassen, daß das erzeugte Signal sich im PWM-Sinn nur zwischen etwa 2% und 7% bewegen darf, sonst spielen Servo und Motorcontroler nicht mit.
Ich hoffe, ich habe die allgemeine Verwirrung nicht vergrößert
MfG Klebwax
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