Pneumatikzylinder mit Wasser/Sonnenblumenöl betreiben??

[darwin.nuernberg]

Möglicherweise geht es..zumindest eine Zeit lang.

Wasser im Gegensatz zu Luft nicht komprimiert werden kann, was dir einen Schaden mitbringen kann.

Das ist genau der springende Punkt, warum Hydraulik eingesetzt wird.

Bei Pneumatik kann sich eine Spannung aufbauen, Versagt jetzt ein Bauteil (reisst z.B. ein Seil), welche die Mechanik belastet, kann sich diese Spannung freisetzen, was im Schlimmsten falle bewirkt, dass Teile durch die Gegend fleigen können und verletzungen verursachen können.

Bei Hydraulik kann das nicht passieren, da sich der Kolben nur so schnell bewegt, wie er eben angetrieben wird, bei statischer Last bleibt dieser schlicht an seiner Position stehen.

Also ist die Pneumatik sichererererererererer.

Dadurch erkauft man sich aber ein vielfaches an Gewicht.
Das Hydraulik Öl, die Pumpen, Schläuche usw. sind meist schwerer als für Pneumatik.

Das Hydraulik Öl hat ebenfalls spezielle Eigenschaften und sollte nicht durch Öle minderer Qualität ersetzt werden. Sonst können Pumpe und Zylinder beschädigt werden.

Wenn Du nach kleinen Mengen an Hydraulik Öl suchst, dann besorge Dir doch Servo Öl wie für KFZ Servolenkungen verwendet wird. Die Viskosität sollte natürlich schon passen.

[darwin.nuernberg]

Ach so:
Pneumatik sollte natürlich auch mit Gasen und nicht mit Flüssigkeiten betrieben werden.

Benzinmotoren laufen auch nicht mit Diesel oder Kerosin.

[harper]

Hi!

Wir haben im Rahmen eines Prototypenfahrzeuges eine Lenkung aus Pneumatikzylindern verbaut, die mit Wasser befüllt wurden. Die Zylinder sind von Neumatic und laufen auch mit den original Dichtungen seit gut einem Jahr problemlos.
Wasser hat gewisse Schmiereigenschaften, die Zylinder sind aus Alu. Wichtig ist das man darauf achtet, dass das ganze System sehr gut entlüftet ist und nur bis max. 10 Bar belastet wird, weil dann der Sauerstoff beginnt aus dem Wasser auszuperlen.

Gruß,
Stefan

[darwin.nuernberg]

Hi!
max. 10 Bar belastet wird, weil dann der Sauerstoff beginnt aus dem Wasser auszuperlen.

Aber bei negativen Druck oder.
Dann käme das Wasser zun Sieden (im Kaltzustand!).
Die Temperatur des wassers wir sich (je nach menge) um wenige °C erhöhen.

[JanB]

Hi Darwin,

harper hat folgendes geschrieben::
Hi!
max. 10 Bar belastet wird, weil dann der Sauerstoff beginnt aus dem Wasser auszuperlen.


Aber bei negativen Druck oder.
Dann käme das Wasser zun Sieden (im Kaltzustand!).
Die Temperatur des wassers wir sich (je nach menge) um wenige °C erhöhen.

Sorry, das kann ich so nicht unwidersprochen lassen.

Was ist negativer Druck ?
Und wenn du Unterdruck meinst, dann 10 Bar ?? Da gibt es höchstens ein Bar.
Wenn Wasser durch Druckminderung zum Sieden kommt, dann kühlt es ab, und wird nicht warm.

Gruß Jan

[harper]

Hi Darwin,

gemeint waren 10Bar Überdruck!
Wie Jan richtig sagte, gibbet keine negativen Drücke.
Im Hochgebirge, Beispielsweise, geht Wasser schon bei ca. 80°C in die gasförmige Phase über...

Gruß,
Stefan

[qntal]

Hallo zusammen,
vielen Dank für die ganzen Antworten!!!
aber nochmal zum Thema....

binaer 2.3 19:43 "Warum dann Pneumatikzylinder und nicht Hydraulik?":
Weil Pneumatikzylinder, wenn dieser sehr langsam gefahren wird anfängt zu ruckeln - Ruckgleiten (Stick-Slip-Effekt). Wie kann man den Winkel des Roboterarms um ein Grad verändern ohne langsame Geschwindigkeiten (ohne auszuholen) zu fahren?

harper 2.3 20:07 ....
Sehr hilfreich der Beitrag !!!!

Ich werd warscheinlich dest. Wasser nehmen: Ist nicht so zäh wie Öl, chemisch recht neutral und vor allem .... es funktioniert (s.o.)!!

Gruesse q.

[harper]

Hallo q.

Kannst dann ja mal posten, wie es so lief! Gemeint war natürlich dest. Wasser, schon allein wegen des Kalkes in Leitungswasser.

Gruß,
Stefan

[binaer]

@qntal:
Das wäre ja genau ein Grund für Hydraulik und nicht Pneumatik!
Aber warum willst du Pneumatikzylinder mit Flüssigkeit betreiben und nicht gleich Hydraulikzylinder nehmen?

[rapo]

Hallo,
ich darf mich da auch mal kurz dranhängen und aus meinen Erfahrungen berichten...
Betreibe seit mehreren Jahren Pneumatikzylinder im Druckbereich bis ca. 10 bar mit Motorenöl, ohne Probleme. Dichtungen sind dafür ausgelegt, da auch Pneumatikzylinder nicht "trocken" betrieben werden sondern meist einen Luftöler vorgeschaltet haben... Eine Alternative zum Öl ist Glycerin oder Kühlerfrostschutz, letzerer verursacht im Normalfall keine Dichtungsprobleme und ist antikorrosiv, damit ist auch einer in Betrieb. Mit Pflanzenöl habe ich schlechte Erfahrungen gesammelt, da diese Öle im Laufe der Zeit verharzen und Zylinder und Ventile immer schwergängiger werden...

Grüße Ralf