Zitat Zitat von Manf
Wegen dem Einspannen über die Schaftlänge hinaus...
Daheim würd ich's machen, im G'schäft gibts diverseste Längen.
Die 0,8mm - 1mm Bohrer fürs Platinenbohren z.B. breche ich mit ner Zange immer ab damit ich sie kürzer einspannen kann.
Vielen Dank, ich mache noch einen Schritt weiter, weil ich glaube dass es noch ein paar Leute interessieren könnte.
(Den Zentrierbohrer habe ich natürlich glatt verdrängt, dazu ist das Praktikum dann doch wieder zu lange her und Privat spare ich mir den Arbeitsgang bei reduzierten Anforderungen. )

Nebenbei mit dem Herantasten an den Solldurchmesser ist dann schon eine Reibaale gemeint? Mit einem 8mm Bohrer in eine 7,8mm Bohrung zu gehen hat man mir im Praktikum nahegelegt zu unterlassen. Ich habe dann lieber den Bohrdurchmesser an einem Teststück ausprobiert.
Nein, keine Reibaale, die soll möglichst wenig nehmen aber genug für eine saubere Fläche (ca. max. 1 10tel). Das mit den 2 10tel kleiner ist schon knapp. Ausprobieren tu ich auch meistens, wenns drauf ankommt.
Wenn der Bohrer zu wenig nimmt schneiden die Hauptschneiden zuviel und er hakt leichter ein, weil die Spitze keinen Druck aufnehmen kann um das runterziehen zu verhindern. Für d6 würd ich ca. mit 4-5 Vorbohren.

Zitat Zitat von Manf
Na gut, ich hatte in den letzten Tagen den Fall mit Halb-Amateurmitteln (Proxxon Fräsbohrständer mit Fräsmotor) 4mm Bohrungen in Epoxy zu bringen. So an die 200.
Da ich den passenden Bohrer nicht in Hartmetall da hatte habe ich mit 1,2mm (Hartmetall kurz mit Schaft) vorgebohrt und dann mit HSS auf 4mm aufgebohrt. Die 1,2mm waren schnell erledigt.

Ein frischer 4mm Bohrer war trotz Vaselinespray-Einsatz (was man halt so da hat) nach je 50 Bohrungen reif zum Nachschleifen und nach ca. 100 hat er das Platinchen gepackt, aus dem Schraubstock gerissen und sich dabei um 1mm verbogen.
Er hat natürlich als Normalbohrer 40mm aus dem Futter herausgestanden. Nach etwas Fügung ging er für den Rest noch ganz gut denn der Durchmesser im Werkstück war unkritisch.

Was könnte man geschickter machen?
Den Bohrer brutal vorne kürzen und neu schleifen?
Den Bohrer tiefer ins Futter stecken, 3 Backen Futter zum Einspannen des Spiralteils?
Tiefer in Spannzange stecken? mit dem Spiralteil? Schadet das der Zange?
Passenden Kurzbohrer in Hartmetallausführung besorgen? ja, ja ich weiß.
Manfred
Meinst du jetzt mit Epoxy das GFK von Platinen? Oder Epoxy pur?
GFK darf nicht gekühlt und geschmiert werden weil das Zeugs saugt wie ein Schwamm und die Eigenschaften killt.

Für GFK nehmen wir relativ stumpfe Bohrer damit sie nicht reissen. Unsere sind glaub ich sogar blos HSS, kein Hartmetall.
Interessant ist das manche schneidenden Werkzeuge bei uns in den Schubladen in einer bestimmten Reihenfolge nach Abnutzungsgrad sortiert sind. Gewindeschneider z.B.

Reihenfolge:

1. Mies zu bearbeitenden Stähle (Niob)
2. VA/Stahl
3. Alu
4. Messing
5. GFK/Kunstoffe
6. Mülltonne

Wenn ein GS für den draufgeschriebenen Werkstoff nicht mehr taugt wandert er eine Reihe nach hinten...dran kann man schön die Eigenschaften der Werkstoffe beurteilen.

GFK/Kunststoff steht ganz hinten, also sind die Werkzeuge schon recht stumpf.

Beim GFK bohrern entsteht auch kein Span sondern eher feinster lungengängiger Staub (Deswegen die Absaugung auf dem Drehmaschinenfoto weiter Oben). Das Problem ist wenn der Staub nicht vom Werkzeug weg kann steigt die Reibungswärme und irgendwann wird der Staub ziemlich plötzlich hart, ähnlich wie Gips. Das ist der Moment wo es dann schief geht weil die Spannut des Bohrers verstopft. Kann sein das die Vaseline verhindert hat das der Staub raus kann und das verbacken eher noch gefördert hat.

Also Bohrer ausspitzen, leicht stumpf machen (kleiner Abziehstein) und beim Bohrern oft wieder aus der Bohrung raus und den Bohrstaub entfernen.

Das Problem mit dem Spannen ist heikler. Wenn der Bohrer nicht einhakt und nicht festbäckt reist er sich normalerweise auch nicht los. Kürzere Spannung ist aber natürlich schon besser. Nur die Spannzangen würd ich nicht riskieren. Eher ein Bohrfutter, ein Bohrer ist dann im Zweifelsfall immer billiger

Wie wäre es mit ner dünnen geschlitzten Messinghülse zwischen Bohrer und Spannzange? Das wäre glaub ich das Optimum, oder?