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Alterung von Kondensatoren
Hi,
wollte mal fragen, ob's Experten gibt, die sich schonmal
mit der Alterung von Kondensatoren auseinandergesetzt haben.
Ein Freund hat mich gebeten, ihm eine
Spannungsversorgung für ein sehr altes Kondensatormikrofon
zu bauen. Im Mikrofon befindet sich eine Röhre (AC701K).
Die hätte gerne 4V Heitzspannung (100mA) und 120V für
Katode/Anode (0,45mA).
Die Gitterspannung wird nun über einen 1µF, 150V Elko vor dem
Ausgangsübertrager abgeblockt.
Meine Frage ist nun:
Das Mikro hat nun mindestens 15 Jahre an keiner Spannungsversorgung
mehr gehangen. Baujahr ist laut Datenblatt 1965.
Kann man den Elkos da drinnen noch trauen?
Kann die Übertragerspule leiden, falls der Elko durchschlägt?
Die Spannungsversorgung kriege ich schon hin.
Das Mikro ist allerdings eine alte kleine Kostbarkeit
und ich will's nicht noch kaputter machen, als es
vielleicht schon ist.
Vielen Dank,
tholan
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Das Mikro ist ein KM 64 von Neumann.
Schaltplan ist oben als Anhang in meinem ersten Posting.
Ich habs mittlerweile schon unbeschadet aufgekriegt.
Das waren nur 3 Madenschrauben, die das
Gehäuse von Innen her hielten.
Habe mal für Interressierte ein Foto angehängt.
Den 1µF Kondensator habe ich ausgelötet und über
'ne Einweggleichrichtung und 'nem Spannungsteilerpoti
von 2M2 am Netz langsam auf 240V Hochgefahren.
Der war, laut Aufdruck sogar Spannungsfest bis 250/275V
Als ich dann den Netzstecker zog habe ich am Multimeter
gesehen, daß er noch Kapazität hat. Es hat vielleicht
'ne Minute gebraucht, bis er im 1V- Bereich war.
Ob's noch 1µF sind, werde ich am Sound hören,
da das Ding einen Hochpaß darstellt.
Den 22µF an der Anode habe ich mit Fliegenbeinen
in der Schaltung von 0 - 4V hochgefahren.
Wie's scheint, sind die Elkos wohl noch fit.
Jetzt muß ich sehen, wo ich stabile, rauscharme 120V
mit min. 0,45mA herkriege.
Ich denke da an sowas wie 'ne Inverterschaltung
mit 'nem Phasenschieber und 'nem "umgekehrten" 5V- Trafo.
Vielleicht hat da ja jemand noch 'ne einfachere Lösung.
Danke Euch,
Tholan
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Im Prinzip passt Dein Entwurf natürlich, am 22R fallen bei 100mA Heizstrom 2V ab, bleiben die gewünschten 4V für die Möhre. Nun habe ich die AC701K aber nur für G-Heizung gefunden - klar, auch eine Röhre für "Batterie"-Heizung kann man mit Wechselstrom heizen, aber das würde ich doch eher bleiben lassen, wenn der Heizstrom über die gemeinsame Masse des Anschlusskabels fliesst - und natürlich nicht zuletzt im Hinblick auf Brumm, auch wenn es eine indirekt geheizte Röhre ist. Daher würde ich ausserdem die Anodenspannung stabilisieren, wie aufwändig die Siebung in den Speisegeräten von Neumann erfolgt, kann man dem angehängten U67-Netzteil-Schaltplan ansehen (Ich weiss, die Qualität ist nicht toll)