Landwirtschaft ist keinesfalls rückständig.
In der Landwirtschaft wurden schon viele Entwicklungen zur Serienreife gebracht, die man vor wenigen Jahren noch für Utopie hielt.
Sicher kann man sich darüber streiten, ob die Automatisierung nicht noch mehr Landwirte zerstören wird, aber man sollte auch mal betrachten, dass die Betriebe mittlerweile so groß geworden sind, dass die Landwirte trotz hoher technischer standards recht gut ausgelastet sind.
Und eben auch hier muss die effizienz gesteigert werden...
So kann der Bauer z.B am Tag 4-6 h andere Tätigkeiten erledigen, wenn sein Melkroboter dafür den ganzen Tag gemütlich vor sich hin milkt, und das freundlicherweise nur dann , wenn die Kuh gerade meint, es täte ihr jetzt gut, sich ma ordentlich die Ti**en massieren zu lassen, und dafür ein wenig schmackhaftes Kraftfutter einzuheimsen.
Und wer sowas mal in Aktion erlebt hat, wird erstaunt sein, wie sehr die Bezeichnung "Roboter" dort zutrifft...
Die Kuh marschiert gemütlich rein, stellt sich an den Trog und wird dann per Transponder erkannt. Der Robbi entscheidet dann, ob noch gemolken werden muss oder nicht (anhand der Zeiten und der bereits aufgenommenen Menge an Kraftfutter). Wenn ja, Tür zu, und los gehts.
Der Roboter speichert von jeder Kuh die ungefähre Position des Euters, um schneller positioneren zu können. Danach wird das gesamte Euter mit Emulsion eingesprüht, per Laser vermessen und jede Zitze einzeln mit Rotierenden Bürsten gereinigt. Danach wwird angeschlossen. Und zwar dort, wo beim letzten mal die meiste Milch kam zuerst.
Wer schon von euch schon mal gestillt hat, weiss, wie unangenehm ein Vakuum an leeren Brustwarzen sein kann ;)
Dann werden leere Zitzen abgehängt, was ein Bauer idR auch nicht macht.
Danach noch mal alles ordentlich einsprühen und die gute darf wieder raus.
Die Milch wird laufend optisch und elektronisch kontrolliert, sowie in gewissen abständen automatisch Proben entnommen und in Reagenzgläschen abgefüllt werden.
Und das ganze für Schlappe 100T öcken ;)
Ja, da gäbs noch mehr beispiele...
- Mähdrescher die den Rand des Bestandes per Laser erkennen und auf 5cm genau einhalten (entspannt unheimlich,wenn man das Lenkrad nur zum Wenden braucht... Leider wird die lenkradhand zum Nasenbohren verführt ;)
- traktoren, die was ähnliches auf unbestellten Äckern per DGPS machen.. Einmal runterfahren, eintippen wie breit die Maschine ist und von nun an wird auch nur noch gewendet...
- GPS gestütztes Kartenmaterial von der Ernte, um bei der nächsten Aussaat gezielt düngen und behandeln zu können (automatisch natürlich)
- unzählige Regelungen und Steuerungen in Maschinen
- Traktoren mit Stufenlosen Antrieben..Damit lässt die ersten 50 Meter jedes Auto anner kreuzung stehen ;)
- uvm.
Also nicht unterschätzen die lieben Bäuerchen ;)
grüße