MosFET Endstufe aus N-Channel oder P & N?
Ich habe eine Frage bezüglich Mosfets. Ich möchte eine Endstufe für einen brushless Motor aufbauen. Dabei überlege ich gerade, was es mit der Verwendung von P- und N-Channel Mosfets auf sich hat. Ich hab das so im Sinn, dass es nem Mosfet egal ist, ob er von Drain nach Source oder umgekehrt durchflossen wird. Die Endstufe soll nach Ground oder Vcc durchschalten und wird von einem µC gesteuert. Kann ich nicht mit dem gleichen Effekt 2 N-Channel aneinander schalten, statt einen P und einen N?
Die N-Channel haben ja im allgemeinen einen besseren Widerstandswert, wenn sie durchgeschaltet sind und ich finde auch mehr N-Typen bei Reichelt.
Und gibt es irgendwelche Standardmaßnahmen um zuverhindern, dass beide Mosfets angesteuert sind, ausser einen Logikbaustein? Es geht mir hauptsächlich um die Resetphase des µC.
meine "theoretische" Antwort
Hallo the_Ghost666!
Habe zufällig gerade Deine Frage gelesen. Ich selber beschäftige mich zur Zeit erst nur "theoretisch" mit dem Thema MOSFET-Motoransteuerung. Bitte mit anderen Antworten, vor allem von "Praktikern" vergleichen.
1. Zur Frage nach der Stromrichtung verstehe ich soviel von MOSFETs:
Der Kanal zwischen Drain und Source wird dann durchgeschaltet (egal welche Stromrichtung), wenn beim N-MOSFET die Spannung am Gate gegenüber dem Source! positiv ist (ca. 5-10V). Weiß nicht ob es umgekehrt gegenüber dem Drain klappt. Übrigens ist dann bei einem "umgedrehten" N-MOSFET die Freilaufdiode leitend!
2. Du möchtest die MOSFETs mit einem Controller ansteuern.
-> das geht solange gut, bis die Ansteuer-Taktfrequenz eher im kHz-Bereich liegt. Dann fallen die Um-Ladeströme fürs Gate ins Gewicht!
Vorschlag: MOSFET-Treiber benutzen (für Hi + Lo / Halbbrücke / Brücke) gibts auch bei Reichelt (IRLxxx oder ähnlich) - kosten dann leider noch extra was (ca 2-6€). Bei einer PWM-MOSFET-Ansteuerung habe mich nach weiteren Informationen selber vom Traum einer ganz preisgünstigen Lösung verabschieden müssen :-(
3. Um zu verhindern, daß bei einem Reset beide MOSFETs durchschalten, könnte man bei Verwendung von MOSFET-Treibern Pulldown-Widerstände an dessen Eingänge legen. Controller hat da hoffentlich hochohmige Ausgänge während des Resets.
Hoffe Dir etwas weitergeholfen zu haben.
PS: bin nur ca. 1*wöchentlich im Internet-Cafe (betrifft Nachfragen an mich)
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Anscheinend hat der IRL540NS einen Logik-kompatiblen Gate-Eingang: bei 4V Gate-Source und >7V Drain-Source sind fast 30A (Puls) möglich!
@the_Ghost666: Wie soll man Deine letzte Aussage verstehen? (...im Kurzschlussfall...)
Meinst Du die Verlustleistung der 3-Phasen-Brücke (mit Shunt) oder den Strom, der im Fehlerfall (Fehlansteuerung) fließt?
Laut Datenblatt hat der IRL540NS ca. 65mOhm und der IRF5210S ca. 60mOhm -> bei 16A (pro Phase) sind das ca. 32Watt zusammen.
Die beiden MOSFETs vertragen nur je ca. 3,8W(ohne Kühlkörper).
Eventuell müßtest Du MOSFETs mit niedrigerem Widerstand nehmen...
Falls es doch noch interessiert: Ich habe als Anhang paar Datenblätter zu MOSFET-Treibern (Preise im Datennamen aus Reichelt)