Platinenschaden durch Batteriesäure
Hallo liebe Elektroniker,
ich habe hier einen alten Synthesizer mit nem Batterieschaden.
Der NI/CD -Batterie ist ein Fell gewachsen, Säure ist über die Platine
gekrochen und hat wahrscheinlich Kontakte zerstört.
Jedenfalls sehen die teilweise sehr angegriffen aus.
Z.T. wurde auch der Lötstoplack unterwandert.
Die Säure ist auch durch hohle Durchkontaktierungen auf die Unterseite gekrochen.
Die Platine wurde, bevor ich den Synth bekam schon gereinigt
und das Akku entfernt.
Ich habe nun mit meinem Proxon und ner kleinen Metallbürste
den losen Lötstoplack, sowie die Oxydschicht entfernt.
Ein paar Widerstände und einen angegriffenen Transistor,
den ich noch identifizieren muß, werde ich auch noch austauschen müssen.
Ich merke nun, daß die blanken Leiterbahnen, sowie die Durchkontaktierungen
das heiße Lötzinn kaum mehr annehmen.
Bevor ich hier weiterschmuddele ("Kontakt 60" und "Kontakt WL" hab ich da,
etwas Natron fürs neutralisieren steht mir auch zur Verfügung),
dachte ich mir, vielleicht gibt es hier jemanden,
der sowas schon mal gemacht hat und mir noch einen sachdienlichen Tip geben kann.
Vielen Dank.
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Zitat:
Der Transistor könnte ein 2SA1175 sein, jedoch habe ich nur welche im TO Gehäuse gefunden.
Hab mittlerweile bei Segor den "A1175"/2SA1175 gefunden. Gehäuse und Beschriftung sind gleich.
Segor nennt das Gehäuse "Mini-TO". Kostenpunkt: Ganze 15Cent .
Zitat:
Du darfst auf keinen Fall Lötfett oder Löthonig nehmen.
...schon wieder abgewischt :).
Zitat:
Zum Leiteplatten reinigen würde ich KEINESFALL Sandpapier oder Geschirrschwamm nehmen.
Mit ersterem kommt man nicht überall ran und mit letzterem zerkratzt man m.E. mehr oder bleibt dauernd hängen.
Naja, ich habe jetzt fast alle Bauteile extrahiert, unter die die Grütze gelaufen sein könnte.
(Ein 12-poliger Steckerpfosten, ein Widerstandsarray, einige Widerstände und der erwähne Transi. -sch. Fummelei!)
Wenn ich die Leiterbahnen soweit glatt und sauber habe, würde ich sie halt nachverzinnen
und ggf. mit Litzefädchen verstärken.
Zitat:
Seit Jahrzehnten hat sich bei mir ein Glasfaserstift (Radierer für techn. Zeichnungen von früher.
Gibts aber heut noch) bewährt. Die Glasfaserreste sorfältig auspusten -> fertig.
Die Kupferoberfläche glänzt wieder wie neu.
Werde ich gerne probieren, danke!
Tjaa, und der Hammer ist, daß ich fernab von dem Batterieschaden noch einige kleine Glättungselkos
im Bereich 1-10µF gefunden habe, deren Beinchen aus mir unerfindlichen Gründen ebenfalls
an- und bei einem sogar durchgefressen sind.
So weit ist die Batteriegrütze eindeutig nicht über die Platine gelaufen und betroffen sind auch nur die Elkos.
-mir soweit nicht erklärlich.