Selbst wenn man den Strom in der Magnetspule messen kann (auf welchem Weg auch immer), kann der Rückschluss auf den momentanen Verbrauch eine unsichere Messung werden. Der Kraftstofffluss durch die offene Einspritzdüse wird von der Druckdifferenz zwischen Kraftstoffdruck und Druck im Ansaugkrümmer getrieben. Der Druck im Ansaugkrümmer ist aber nicht stabil, bei offener Drosselklappe etwa Atmosphärendruck, bei geschlossener deutlich weniger. Bei der Bosch L-Jetronic und artverwandten Einspritzanlagen hat man (zumindest "früher") den Kraftstoffdruck dem Druck im Ansaugkrümmer nachgeführt, so dass die Differenz immer konstant war. Dazu gab es eine extra Druckdose. Ich könnte mir vorstellen, dass man dieses Bauteil bei heutigen Einspritzungen einspart, weil man aufgrund der dem Steuergerät bekannten Drehzahl und Drosselklappenstellung den Druck im Krümmer gut abschätzen kann und mittels Korrekturalgorithmen die Einspritzzeit anpasst. Dann stimmt aber die implizite Annahme "Einspritzzeit ist proportional zur Einspritzmenge" nur noch sehr ungefähr.