Re: Beinmechanismus für Hexabots optimieren - gelöst
Zitat:
Zitat von vohopri
ich würde gern wissen, warum die Beine der Hexabots so oft so konstruiert werden, dass das Halten des Eigengewichts Strom verbraucht. ...
prinzpiell hat es mit der mechanik überhaupt nichts zu tun, ob zum halten energie verbraucht wird. (man könnte z.b. die gelenke durch ne bremse blockieren)
beim mensch wird z.b. immer energie im muskel verbraucht, auch wenn er nicht bewegt wird. dagegen verbrauchen gewisse insektenmuskeln nur energie wenn sie bewegt werden. das ist ne frage des muskelaufbaus.
es kommt also auf den antrieb der gelenke an und nicht auf die geometrie des beines.
ein schrittmotor benötigt natürlich strom um eine haltekraft zu erzeugen. aber wenn man z.b. ein schneckengetriebe einbaut, dann benötigt man wesentlich kleinere haltekräfte/strom.
wenn ein roboter steht dann benötigt er dazu erst mal gar keine mechanische energie/arbeit. energie ist erst mal nur nötig, um z.b. ein bein gegen die kraft des darauf lastenden roboters zu bewegen.
schaut man sich nun z.b. einen schrittmotorantrieb eines beines an, so stellt man fest, dass auch hier keine energie verwendet wird, um die gelenkstellung zu halten! die energie wird vielmehr benötigt, um den strom durch den motor fließen zu lassen, also um den ohmschen leitungswiderstand zu überwinden. mit nem supraleitenden motor wäre das nicht so: der strom würde einfach weiterfließen, ohne das dazu energie nötig ist. die magnetfelder wären weiter stabil, der motor würde ein permanentes haltemoment erzeugen, ohne dazu energie zu benötigen (leider ist das eine idealisierung, von der die technik noch ne ecke entfernt ist)
wenn sich der schrittmotor dreht, sieht die sache ganz anders aus: jetzt wird elektrische energie in mechanische energie umgewandelt (zusätzlich zur elektr. energie die in nem üblichen schrittmotor ständig sinnlos in wärme umgewandelt wird)
die energie die man dann zum bewegen braucht ist aber auch wieder nicht von der beingeometrie abhängig, sondern von der gewichtskraft auf das bein und der höhe, um die das bein verändert wird (anheben des roboterschwerpunktes)
könnte man eine perfekte laufmaschine bauen, dann würde sie (auf perfektem untergrund und im vakuum) keine energie benötigen, um zu laufen, sondern nur zum beschleunigen und abbremsen. es geht also eigentlich mehr darum, sich diesem ideal zu nähern.
ein wichtiger punkt in der praxis dürfte dementsprechend sein, den schwerpunkt des roboters möglichst auf gleicher höhe zu halten, und die antriebe so zu gestalten, das nicht ständig viel energie beim halten der gelenkstellung in unnötige wärme umgewandelt wird.
ps. es gibt in der nanotechnik linearantriebe die ähnlich wie ein muskel arbeiten (ineinanderhaken) und die dementsprechend keine energie zum halten benötigen.
dürfte aber hier nur für wenige interessant sein, oder?