Hast ja recht - einen Block C4 (oder irgendeinen anderen brisanten Sprengstoff) durch reines Erwärmen zur Detonation zu bringen, dürfte ausgeschlossen sein. Eher zersetzt sich das Zeug thermisch - mit TNT kann man zB theoretisch 'n Lagerfeuer machen, ohne das was passiert.Wer hatte den von sowas geschrieben?
edit:Zumindest ich schrieb vom Zünder, der reagiert im Gegensatz zur Hauptladung, bereits auf relativ gerigfügige Energiezuführung.
Stimmt, wenn Du die Zündelektronik meinst, das könnte klappen. Je nach Schaltung - kann man genügend Leistung eingekoppeln, um zB einen Ausgangstransistor durchzusteuern, knallt's eventuell. Zumindest würde hier weit weniger Energie benötigt als für die "thermische" Variante.
Bei der Zündkapsel: die einzige Chance würde ich darin sehen, in den Anschlußdrähten oder der Zündschaltung eine ausreichend hohe Spannung zu induzieren, um den Satz auszulösen. Was bei einer kommerziellen Kapsel (kein APEX-Gebastel oder sowas) ziemlich schwer fallen dürfte - bei einem Innenwiderstand von (je nach Typ) 0,5..2,0 Ohm sind zum Auslösen 0,5..1,3 A nötig. Eine direkte Einwirkung auf den Primer dürfte ausgeschlossen sein - der ist durch die Metallhülle geschirmt und mit leitfähigen Zusätzen versehen, um eventuelle Statik abzuleiten.
Durch Erhitzen würde das Ganze noch jedenfalls schwerer. Ich hab gerade mal bei Urbanski nachgeschaut: der Verpuffungspunkt von (normalerweise als Primer in den Kapseln verwendetem) Bleiazid liegt bei 390°C. Für Quecksilberfulminat würden zwar 190°C reichen, aber das kommt kommerziell schon Jahrzehnte nicht mehr zum Einsatz. Ich bin jetzt zu faul auszurechnen, welche Leistungsdichte benötigt würde, um eine 8x60mm-Aluhülse rein durch Absorption im Freifeld (bei einer Teilabschirmung durch eine Fahrzeugkarosserie oder andere Metallteile in unmittelbarer Nähe braucht's natürlich noch mehr) auf knapp 400°C zu bringen - aber da wäre die Explosion dann auch überflüssig, die Umgebung ist so schon gut durchgebraten, wenn man das verdächtige Gebiet auf Verdacht bestreicht. Andererseits ist dann wirklich jegliche Elektronik in der Mine schrottreif.
Letztendlich läuft aber alles auf Spekulationen hinaus. Ohne konkrete Angaben zu verwendeten Sprengstoff, Primer und Zündelektronik läßt sich kaum etwas sagen. Und bei Eigenbauten bzw -mischungen wird es dann völlig undurchsichtig...
@sony-psp007
Kurz gesagt durch Überlastung der Elektronik (induzierte Spannungen/Ströme) bzw durch die Umsetzung der eingestrahlten Energie in Wärme. Ein Magnetron ist dabei (im Gegensatz zu einem EMP-Generator ein selbstschwingender Oszillator zur Erzeugung von Hochfrequenz hoher Leistung im Mikrowellenbereich und steckt sowohl in Haushalts-Mikrowellengeräten als auch in vielen Radargeräten.Habe aber leider nicht verstanden wie so ein gerät funktionieren soll, und wie es die Elektronik des Handy zerstören oder den Zünder zünden kann.
Das notwendige Verlängerungskabel zur Stromversorgung (hier geht es um Sendeleistungen im mehrstelligen Kilowatt-Bereich) dürfte da etwas unpraktisch seinMan könnte doch dann auch ein stärkeres Magnetron nehmen und vom Flugzeug oder Helikopter aus die Minen unbrauchbar machen.
Aber im Ernst - ich schreib hier nicht, weil ich so gerne alles in der Luft zerpflücke. Ehrlich gesagt finde ich nur das Eingangsposting reichlich blauäugig. Irgendwie klingt das IMHO nach "Wenn es Staat, Militär und Sicherheitskräfte mit Budget, Industrie und Wissenschaft im Rücken nicht schaffen, sowas zu bauen, mach ich es halt mal schnell selber." Ich meine, ich würde ja auch gerne mal auf den Mond...
Versuche für den Anfang mal, auch nur einen leistungsstarken und zuverlässigen Metalldetektor (eventuell mit Unterscheidung nach ferro-/para-/unmagnetischem Material zur Selektion und damit Reduzierung von Fehlalarmen) aufzubauen. Oder ein Ortungsgerät für Handys - wenn zum Zünden ein Handy verwendet wird, muß es ja bei einer Basis angemeldet sein und von Zeit zu Zeit mit dieser kommunizieren. Der Trick dürfte "nur" sein, einen Peiler aufzubauen, der aus den paar Impulspaketen eine Richtungsinformation gewinnen kann.
Viele Grüße,
Thomas
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