Wer macht denn sowas? Das wäre wie "ich schreibe ein Programm und schaue nach, was es kann." Diese Aussage macht für mich wenig Sinn.Zitat von Nebirosh
Neuronale Netze und alle anderen KI-Ansätze sind keine Hexerei und keine Multifunktionstools mit denen ich alle Probleme lösen kann, im Gegenteil.
Die Netztopologie muß genau an das Problem angepasst sein. Das Netz muß trtainiert werden. Am Ende steht eine Struktur, die genau die definierte Aufgabe lösen kann, aber nicht mehr.
Wenn ich mein Problem und dessen Lösung mathematisch exakt oder hinreichend genähert beschreiben kann, brauche ich kein NN oder genetische Algorithmen oder sonstwas. Das kann mir als Programmierer zwar Spaß machen, effizient ist es aber nicht.
Immer dann, wenn die Überführung eines Problemes in ein mathematisches Modell zu schwierig oder zu unflexibel ist, kann ich über einen KI-Ansatz nachdenken, vorher macht es einfach keinen Sinn.
Genauso sinnlos finde ich den ständigen Vergleich von NN mit dem menschlichen Gehirn. Es ist ja nun nicht so, daß man ein Gehirn züchtet, irgendwo hinlegt und dann ist es von selbst intelligent (bloß weil es ein Gehirn ist und Gehirne sonst auch immer intelligent sind). Abgesehen von der geschilderten mangelhaften Umsetzbarkeit auf heutigen Computern gibt es viel grundsätzlichere Probleme. In jedem Gehirn stecken einige Millionen Jahre Evolution sowie die individuelle Entwicklung vom Fötus bis zum (mehr oder weniger) ausgewachsenem Menschen (dazu gehören auch die verschiedenen sensorischen Reize). Man kann nicht erwarten, auch nur ansatzweise irgendwas vergleichbar komplexes zu erreichen in dem man die bloße Verschaltungsstruktur (NN) schafft und sonst nix weiter tut. Einer Maschine "das Denken" beibringen gleich garnicht.
Ich möchte hier mal Derek Partridge zitieren, der das Problem sehr treffend beschreibt (zwar angewendet auf die Bildverarbeitung, aber trotzdem zutreffend):
"Imagine you've been asleep for a long time, a very long time. I'm not talking abtout the average Sunday-morning lay in; the length of time that I'm asking you to consider is something more like a million years. Now, that's a long sleep. ... Now, imagine further thate you're just coming round to consciousness after this long snooze. The world that you used to inhabit has long since vanished; you are surfacing in a totally alien environment. Nothing looks at all familiar. There is nothing you can relate to: no obvious people, no cosy couch, no chairs, no recognizable room. At that moment, just as you are about to scream and conk out again, an array of 1000x1000 black and white squares floods your visual system, and you are asked what you can recognize in the image."
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