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Thema: geschaltete Freilaufdiode

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie
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    geschaltete Freilaufdiode

    Hallo zusammen, ich hab da mal eine Frage zum Thema Freilaufdiode.

    Dazu eine kurze Einleitung:

    Ich habe einen 24 Volt / 30 Watt DC-Motor mittls PWM in der Drehzahl geregelt.
    Der Motorstrom ist folglich 1,25 Ampere.
    Eine "Kleinigkeit" für einen Mosfet. Dafür hab ich einen N-Channel IRLR2905 genommen.
    Der kann 55Volt/33A und hat einen Rds On von 27mOhm.

    Damit fällt am Mosfet, im rein statischen Betrieb, Drain/Source eine Spannung von 33,75 milli Volt ab,
    was einer Verlustleistung von 42,12 milli Watt entspricht.

    Nun zur Freilaufdiode:
    Meine Freilaufdiode ES3D (200 Volt/ 3 Ampere) wird "erheblich" warm bei meiner PWM Ansteuerung mit 16KHz
    Wenn ich mal von einer Vorwärtsspannung der ES3D von 0,7 Volt ausgehe, muss sie 0,7V * 1,25A = 1,05 Watt verbraten.
    Die Temperatur der Diode steigt laut Datenblatt pro Watt um 47 Grad, also brauche ich mich auch nicht wundern.

    Nun hatte ich folgende Idee und würde gern dazu Eure Meinung hören:

    Meine Idee: wenn der Mosfet für den Motor sperrt, wird mit einem identischen Mosfet (welcher über einen Inverter von der PWM angesteuert wird) die Motorspule kurzgeschlossen.
    Da der Mofet extrem niederohmig ist, sollte er also auch nicht warm werden.
    Die Body Diode selbst spielt in diesem Fall schon Freilaufdiode, aber wenn ich das Gate noch zusätzlich ansteuere, wird die Motorspule komplett kurzgeschlossen.
    Um das Gate entsprechend hoch zu legen muss ich natürlich die Spannung etwas rauf setzen,.
    Das hab ich nur mal angedeutet mit +17 Volt anstelle der Motorspannung mit +12Volt.
    Gibt so etwas Sinn, oder ist das totaler Blödsinn ?

    Ich hab das mal skiziert:
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken Mosfet_Freilaufdiode.jpg  
    Geändert von Siro (10.07.2014 um 14:22 Uhr)

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von vohopri
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    Hi,

    ohne mir die Schaltung im Detail angesehen zu haben: Grundsätzlich halte ich das für eine gute Idee. Aber wie meistens schlummern die Dämonen im Detail.

    Es gibt ja, wie dir sicher klar ist, die Gefahr des shoot through und die Gefahr des Induktionsstromes, der in der Umschaltpause grad nicht weiss wohin und etwas durchschlägt. Ob sich beides immer (Exemplarstreuung, Alterung usw.) perfekt vermeiden lässt, bezweifle ich heftig.

    Da würde ich 3 Zustände implementieren.

    PWM schaltet durch / kurze Umschaltpause, wo eine konventionelle Freilaufdiode wirkt / Motorinduktionsstrom kurz geschlossen / Umschaltpause (wie vorher).

    bin auch neugierig auf eventuelle Aspekte, die noch zu berücksichtigen wären.

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie
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    Mit den Umschaltphasen hast Du recht, da müste man das Gate evtl. etwas verzögern.
    Übrigens geht das natürlich auch mit P-MOS und das sogar einfacher fällt mir grad ein

    Grundsätzlich verhält sich ja der parallel Mosfet OHNE Gate-Ansteuerung wie eine Diode. Da passiert ertmal nix solange Drain/Source Spanung das kann.
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken freilauf_P.jpg  
    Geändert von Siro (10.07.2014 um 13:18 Uhr)

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie
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    Hi,

    wie wärs, wenn du einen Mosfet treiber verwendest? Da gäbs z.b. den IR2184, mit dem hab ich gute Erfahrungen gemacht.
    Vorteile:
    - 2x N-Mos, dadurch kleinerer Rdson
    - hat aktiven Freilauf schon in Hardware integriert

    Dann musst du dir keine Sorgen machen und ist auch sehr einfach anzusteuern.

    Gruß
    Chris

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Lebende Robotik Legende Avatar von PICture
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    Hallo!

    Weil größter Strom durch Freilaufdiode gerade im Moment vom Abschalten des Motors fließt, würde ich lieber wegen Wärmeableitung einen kleinen (aber fetten) Külkörper mit großer Wärmekapazität bzw. ein paar parallel geschalteten Schottky Dioden probieren, was einfacher ist.
    MfG (Mit feinem Grübeln) Wir unterstützen dich bei deinen Projekten, aber wir entwickeln sie nicht für dich. (radbruch) "Irgendwas" geht "irgendwie" immer...(Rabenauge) Machs - und berichte.(oberallgeier) Man weißt wie, aber nie warum. Gut zu wissen, was man nicht weiß. Zuerst messen, danach fragen. Was heute geht, wurde gestern gebastelt. http://www.youtube.com/watch?v=qOAnVO3y2u8 Danke!

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie
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    Zitat Zitat von Che Guevara Beitrag anzeigen
    Hi,

    wie wärs, wenn du einen Mosfet treiber verwendest? Da gäbs z.b. den IR2184, mit dem hab ich gute Erfahrungen gemacht.
    Vorteile:
    - 2x N-Mos, dadurch kleinerer Rdson
    - hat aktiven Freilauf schon in Hardware integriert

    Dann musst du dir keine Sorgen machen und ist auch sehr einfach anzusteuern.

    Gruß
    Chris
    Das ist genau DAS "Passende" Bauteil für meine Idee Danke Dir

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat Zitat von PICture Beitrag anzeigen
    Hallo!

    Weil größter Strom durch Freilaufdiode gerade im Moment vom Abschalten des Motors fließt, würde ich lieber wegen Wärmeableitung einen kleinen (aber fetten) Külkörper mit großer Wärmekapazität bzw. ein paar parallel geschalteten Schottky Dioden probieren, was einfacher ist.
    Die Shottky Diode vom Mosfet ist ja IMMER dran und wird sofort wirksam beim Abschalten der Induktivität. Man kann ja noch eine ultraschnell schaltende prallel dran hängen, die den ersten Stoßstrom aufnimmt, falls die Bodydiode im Mosfet zu träge ist. Sinn der ganzen Sache ist ja mit möglichst wenig Wärmeverlusten auszukommen.

    Kühlkörper verboten
    Geändert von Siro (10.07.2014 um 14:21 Uhr)

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Lebende Robotik Legende Avatar von PICture
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    Beim Abschalten eines Motors sind gesamte Wärmeverluste bei gleicher Drehzahl und mechanischer Belastung immer gleich unabhängig davon, was dran hängt.
    MfG (Mit feinem Grübeln) Wir unterstützen dich bei deinen Projekten, aber wir entwickeln sie nicht für dich. (radbruch) "Irgendwas" geht "irgendwie" immer...(Rabenauge) Machs - und berichte.(oberallgeier) Man weißt wie, aber nie warum. Gut zu wissen, was man nicht weiß. Zuerst messen, danach fragen. Was heute geht, wurde gestern gebastelt. http://www.youtube.com/watch?v=qOAnVO3y2u8 Danke!

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Zitat Zitat von Siro Beitrag anzeigen
    Meine Idee: wenn der Mosfet für den Motor sperrt, wird mit einem identischen Mosfet (welcher über einen Inverter von der PWM angesteuert wird) die Motorspule kurzgeschlossen.
    Da der Mofet extrem niederohmig ist, sollte er also auch nicht warm werden.
    Die Body Diode selbst spielt in diesem Fall schon Freilaufdiode, aber wenn ich das Gate noch zusätzlich ansteuere, wird die Motorspule komplett kurzgeschlossen.
    Um das Gate entsprechend hoch zu legen muss ich natürlich die Spannung etwas rauf setzen,.
    Das hab ich nur mal angedeutet mit +17 Volt anstelle der Motorspannung mit +12Volt.
    Gibt so etwas Sinn, oder ist das totaler Blödsinn ?
    Das macht sehr viel Sinn. Es entsteht dann eine klassische Halbbrücke, das wird inzwischen auch bei Schaltreglern als "Synchrongleichrichter" verwendet.
    Es gibt ja, wie dir sicher klar ist, die Gefahr des shoot through ...
    Das ist nicht anders, als bei jeder Halb- bzw Vollbrücke und ist mit den bekannten Rezepten zu beherschen, am einfachsten mit einem passenden Mosfettreiber oder einem Prozessor, dessen PWM-Engine so etwas eingebaut hat.
    Die Shottky Diode vom Mosfet ist ja IMMER dran ...
    Warum sollte die (parasitäre) Substratdiode eines FETs eine Shottky Diode sein?

    Man muß aber mit der PWM Frequenz etwas aufpassen. Wenn der Treibertransistor einschaltet, steigt der Strom in der Motorinduktivität langsam an. Schaltet man ihn aus, will der Strom weiterfließen und kann das auch durch den zweiten FET. Dabei vermindert sich der Strom wieder. Man muß aber vermeiden, daß er null oder gar negativ wird. Ab dann fängt man an, den Motor zu bremsen. Die PWM-Frequenz sollte sich also an der Motorinduktivität ausrichten.

    MfG Klebwax
    Strom fließt auch durch krumme Drähte !

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